Ukraine-Ticker: Cyberangriff - Russischer Vertreter einbestellt (2024)

Die wichtigsten News zum Ukraine-Krieg im Überblick

  • Cyberangriff - Russischer Vertreter einbestellt (12.30 Uhr)
  • General - Gespräche mit Russland nötig (06.15 Uhr)
  • Weitere Artikel und Hintergründe zum Russland-Ukraine-Krieg

12.50 Uhr: Ukrainisches Militär - Zwei Tote nach russischem Angriff östlich von Donezk

Im Osten der Ukraine sind bei einem russischen Bombardement auf die in der Nähe der Frontlinie gelegene Stadt Kurachowe nach ukrainischen Angaben mindestens zwei Menschen getötet worden. "Das Stadtzentrum wurde getroffen, mehrere Gebäude sind beschädigt. Zwei Personen wurden verletzt und zwei weitere getötet", schrieb der Chef der Militärverwaltung der Stadt, Roman Padoun, im Online-Netzwerk Facebook über den Angriff am Morgen.

Kurachowe ist etwa 40 Kilometer östlich vom russisch besetzten Donezk entfernt. Die ukrainische Armee ist in der Region angesichts der russischen Offensive stark im Hintertreffen. Führende Mitglieder des ukrainischen Militärs gehen davon aus, dass Russland in den kommenden Tagen bis ins strategisch wichtige Tschassiw Jar weiter im Norden vorrücken will, um dort den 9. Mai feiern zu können. Russland begeht an diesem Tag traditionell den Sieg der Sowjetunion über Nazideutschland.

12.30 Uhr: Cyberangriff - Russischer Vertreter einbestellt

Das Auswärtige Amt hat als Reaktion auf einen russischen Cyber-Angriff auf die SPD im vergangenen Jahr den amtierenden Geschäftsträger der russischen Botschaft einbestellt. Der Geschäftsträger sei für 12.00 Uhr einbestellt, teilte ein Sprecher des deutschen Außenministeriums am Freitag in Berlin mit. Die Einbestellung sei ein deutliches diplomatisches Signal, "Moskau deutlich zu machen, dass wir dieses Vorgehen nicht akzeptieren, deutlich verurteilen und uns da auch Konsequenzen vorbehalten", ergänzte der Sprecher.

Der offenbar vom russischen Militärgeheimdienst GRU ausgehende Cyberangriff im vergangenen Jahr hat sich nach Angaben des Bundesinnenministeriums außer gegen die SPD auch gegen deutsche Unternehmen gerichtet, unter anderem aus den Bereichen Rüstung, Luft- und Raumfahrt.

Die vom russischen Militärgeheimdienst GRU gesteuerte Gruppe APT 28 habe "über einen längeren Zeitraum eine damals nicht bekannte kritische Sicherheitslücke in Microsoft Outlook" ausgenutzt, "um E-Mail-Konten zu kompromittieren", teilte das Innenministerium mit.

11.55 Uhr: Faeser - lassen uns nicht vom russischen Regime einschüchtern

Innenministerin Nancy Faeser will russischen Cyberangriffen in Deutschland entschlossen entgegentreten. "Wir werden uns keinesfalls vom russischen Regime einschüchtern lassen. Wir werden die Ukraine weiter massiv unterstützen, die sich gegen Putins mörderischen Krieg verteidigt", versicherte die SPD-Politikerin am Freitag in Berlin. Zuvor war bekannt geworden, dass die Bundesregierung eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes für einen Cyber-Angriff auf die SPD Anfang vergangenen Jahres verantwortlich macht.

Die Sicherheitsbehörden hätten alle Schutzmaßnahmen gegen hybride Bedrohungen hochgefahren und seien international gut vernetzt. "In diesem Jahr mit der Europawahl und weiteren Wahlen, müssen wir uns gegen Hackerangriffe, Manipulationen und Desinformation besonders wappnen", sagte Faeser.

11.40 Uhr: Bauteile für Drohnen nach Russland verkauft - Prozess

Weil sie illegal elektronische Bauteile für Drohnen nach Russland geliefert haben sollen, müssen sich zwei deutsch-russische Geschäftsleute aus dem Saarland und aus Baden-Württemberg seit Freitag vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten.

Deren Kunde in Russland produzierte der Anklage zufolge militärisches Material und Zubehör. Dazu habe auch die von den russischen Streitkräften in der Ukraine eingesetzte "Orlan 10"-Drohne gehört, sagte der Vertreter der Bundesanwaltschaft bei der Verlesung der Anklage am Freitag in Stuttgart. Diese Drohne habe eine "herausragende Bedeutung" für die Tödlichkeit russischer Angriffe in der Ukraine. Die gelieferten Elektrobauteile sind laut Anklage vom Russland-Embargo der Europäischen Union erfasst.

10.15 Uhr: Chef von Rüstungskonzern fordert mehr Geld für Waffen

Der Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, hat deutlich mehr Militärausgaben angemahnt, damit Deutschland verteidigungsfähig wird. "Die westliche Welt ist für einen konventionellen Krieg nicht gerüstet", sagte der Vorstandsvorsitzende von Deutschlands größter Waffenschmiede vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. China und Russland hätten stark aufgerüstet. Der deutsche Verteidigungshaushalt sollte von derzeit 52 Milliarden Euro jährlich um mindestens 30 Milliarden Euro aufgestockt werden. "Wenn diese 30 Milliarden nicht investiert werden in Deutschland, dann wird die Zeitenwende scheitern."

07.15 Uhr: Angeblich sechs ukrainische Drohnen abgeschossen

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht wieder ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt. Insgesamt habe die Luftabwehr sechs Drohnen abgeschossen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Fünf Drohnen seien über der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine und eine Drohne über der annektierten Halbinsel Krim zerstört worden. Zu Schäden machte das Ministerium keine Angaben.

06.50 Uhr: Ukrainischer Bischof ruft geflüchtete Männer zu Rückkehr auf

Der katholische Bischof von Odessa-Simferopol, Stanislaw Szyrokoradiuk, ruft wehrfähige Landsmänner, die nach Deutschland geflüchtet sind, zur Rückkehr in die Ukraine auf. "Wenn wir unsere Heimat lieben, sollten wir sie gemeinsam verteidigen", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA, Donnerstag). Das gelte besonders, wenn die Lage schwierig sei.

Er verstehe zwar, dass sich viele ukrainische Männer nach einem normalen Leben in Europa sehnten. Aber zugleich kenne er andere junge Männer, die seit mehr als zwei Jahren an der Front im Krieg gegen Russland kämpften. Das sei ungerecht, so Szyrokoradiuk.

Die Bevölkerung in seinem Bistum sei sehr dankbar, dass viele katholische Priester geblieben seien, selbst in besetzten Gebieten. "Die Leute brauchen heute mehr geistlich-moralische Unterstützung als je zuvor." Dabei spiele die Kirche eine wichtige Rolle.

06.15 Uhr: General - Gespräche mit Russland nötig

Die Ukraine wird einem Zeitungsbericht zufolge irgendwann Gespräche mit Russland aufnehmen müssen. "General Skibitzki sagt, er sehe keine Möglichkeit für die Ukraine, den Krieg allein auf dem Schlachtfeld zu gewinnen. Selbst wenn es der Ukraine gelänge, die russischen Streitkräfte an die Grenzen zurückzudrängen - eine Aussicht, die in immer weitere Ferne rückt -, würde das den Krieg nicht beenden", schreibt das Magazin "The Economist" und bezieht sich auf Wadim Skibizki, den stellvertretenden Leiter des ukrainischen militärischen Nachrichtendienstes "Hur". "Sinnvolle Verhandlungen können frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 beginnen, schätzt er."

06.10 Uhr: US-Kongress verdoppelt Ausgaben für Artillerie-Munition

Der US-Kongress hat nach Angaben der US-Armee die Gelder für den Kauf und den Bau von 155-Millimeter-Artilleriegeschossen auf sechs Milliarden Dollar fast verdoppelt. "Nach meinen Berechnungen haben wir in der Zusatzvereinbarung um etwa 3,1 Milliarden Dollar für die Produktions- und Produktionssteigerungen der 155-mm-Kaliber Munition gebeten. Wir scheinen sechs Milliarden Dollar erhalten zu haben. Ich denke, das ist ein Vertrauensbeweis für unseren Weg zu 100.000 Geschossen pro Monat", sagt Doug Bush, der oberste Waffenkäufer der Armee.

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 ist die Nachfrage nach 155-mm-Munition sprunghaft angestiegen. Die Vorräte der Alliierten für ihre eigene Verteidigung sind erschöpft, da sie Granaten in die Ukraine liefern, die täglich Tausende von Geschossen abfeuert.

06.00 Uhr: Cameron - Mit britischen Waffen können auch Ziele in Russland angegriffen werden

Der britische Außenminister David Cameron hat der Ukraine jährliche Militärhilfe in Höhe von drei Milliarden Pfund versprochen. "Wir werden jedes Jahr drei Milliarden Pfund zur Verfügung stellen, so lange es nötig ist. Wir haben wirklich alles ausgeschöpft, was wir an Ausrüstung geben können", sagt er in einem Interview mit Reuters bei einem Besuch in Kiew.

Das Hilfspaket sei das bisher größte des Vereinigten Königreichs. Die Ukraine habe das Recht, die von London zur Verfügung gestellten Waffen zu nutzen, um Ziele in Russland anzugreifen, und es liege an Kiew, dies zu tun. "Die Ukraine hat dieses Recht. Da Russland innerhalb der Ukraine zuschlägt, können Sie durchaus verstehen, warum die Ukraine das Bedürfnis hat, sich selbst zu verteidigen", ergänzt Cameron.

Freitag, 3. Mai 2024

ZU DEN BISHERIGEN ENTWICKLUNGEN IM RUSSLAND-UKRAINE-KONFLIKT

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Author: Carlyn Walter

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